Samstag, 30. Juli 2011




 geschichte? 
 gemacht? 
 geschrieben? 


Wir schreiben den 30. Juli,
kurz vor dem Probenstart eines Großteils der theaterherbst-eigenen Werkstätten und wir wollen uns nicht lumpen lassen. Auch wir wollen Geschichte schreiben! – und das nehmen wir sehr wörtlich, für den Anfang.  Aber wenn wir schon GESCHICHTE geschrieben haben, dann sollte sie auch Laufen lernen...

Aber nun noch mal im Ernst, wie ist dass denn mit der Geschichte? Wird sie nun gemacht, oder geschrieben? – und macht das überhaupt einen Unterschied? Befindet sich Geschichte vielleicht eher zwischen den Seiten der Bücher? Im letzten Jahr dröhnte noch Brechts "Vorwärts und nicht vergessen (...)" über die Kanäle des Theaterherbstes, doch das ist schon längst Geschichte. Heute klingen die Fehlfarben im Hintergrund und darüber begleitet uns ein leichtes Rauschen eines Funkempfangsgeräts. Laut Walter Benjamin hat die Geschichte einen Engel, der wiederum dem ANGELUS NOVUS wohl sehr ähnlich sieht. Nico Dietrich schreibt: "Die Geschichte, die Zeit macht keine Pause, das ist so sicher wie der Wechsel der Jahreszeiten." – ein unaufhaltsamer, stetiger Prozess. Benjamin beschreibt das ähnlich, auch wenn wir nicht wissen ob er Zeit und Geschichte auf ähnliche Art und Weise zueinander gestellt hätte. Er schreibt über den Engel der Geschichte: "(...) ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, (...)", und das ist es wohl, wenn wir von Geschichte sprechen. Eine Wende entgegen der Zukunft, mit dem Blick in die Vergangenheit. Doch das was wir dort sehen...
– ...das ist wohl noch mal ein anderes Thema. 

Freitag, 29. Juli 2011




 die kinderwerkstatt  
 widmet sich dieses jahr 
 dem puppenspiel 
Unter dem Titel
VON WÜNSCHEN UND ESELN geht es bei den Neun- bis Zwölfjährigen im diesjährigen Theaterherbst auf Entdeckungsfahrt. Schon jetzt haben die eifrigen WerkstattteilnehmerInnen begonnen und bauen mit der Unterstützung der Puppenspielerinnen Sandy Schwermer und Nora Raetsch an ihren künftigen Helden.
Im Bild, mitte-links: Nora Reatsch


Wir haben sie, kurz bevor sie nächste Woche in die Proben starten, in ihrer Werkstatt besucht und durften ein paar Bilder mitnehmen. In höchster Konzentration hat sie das überhaupt nicht gestört. Die Situation war ihnen nicht fremd, denn auch die Presse war schon einmal bei ihnen und die Präsenz von einer Kamera schien so längst keiner besonderen Aufmerksamkeit mehr würdig zu sein. Wir bedanken uns für die entspannte Stimmung und wünschen weiter ein gutes Gelingen.

Dienstag, 12. Juli 2011





 der künstlerische leiter 
 nico dietrich im 
 audio_2.0 


Wer hätte das gedacht,
Nico Dietrich offeriert uns mittels der Sound-Community Soundcloud.com eine von Hand verlesene Auswahl kleiner Geschichten. Bereits zur Weihnachtszeit des vergangenen Jahres hat er sie der Netzgemeinde preisgegeben. Doch wir finden es so schön, dass wir  eine von ihnen auch jetzt noch weitergeben möchten.

DAS SEEMONSTER heißt die Geschichte unserer Wahl und in der Haupt-/Starbesetzung, eine junge Dame die vielen in Greiz noch bekannt sein dürfte, das Haarmodel mit dem großen B zu Anfang. Aber wir wollen nicht zu viel verraten. 


In diesem Sinne: "Ton ab!"


Das Seemonster by Nico Dietrich

Samstag, 9. Juli 2011


 das motto des  
 xx. greizer 
 theaterherbstes 


GESCHICHTE WIRD
GEMACHT     
lautet das Motto des XX. Greizer Jubiläumsherbstes. Dieses Zitat der Punkband „Fehlfarben“ stammt aus dem Song, jetzt kommt‘s: ES GEHT VORAN . „Schon wieder dieser Vorwärtsdrang?“, fragen Sie sich jetzt womöglich. „Ja!“, erwidere ich. Denn: Die Geschichte, die Zeit macht keine Pause, das ist so sicher wie der Wechsel der Jahreszeiten. Der stetige, unaufhaltsame Prozess ist sowohl für jeden Einzelnen am eigenen Leib erfahrbar, als auch an der Entwicklung eines Gemeinschaftsprojektes wie des Greizer Theaterherbstes ablesbar. Das diesjährige Motto Geschichte wird gemacht stellt eine Wegmarke dar, von der aus wir gemeinsam zurückblicken auf das Geschaffte und Ausschau halten nach dem noch nicht Erreichten. 


Zwei Jahrzehnte Greizer Theaterherbst sind Geschichte im doppelten Wortsinn. Einerseits handelt es sich um die Geschichte von theaterhungrigen Ostthüringern, die es durch hunderte Stunden ehrenamtlicher Arbeit alljährlich ermöglichen ein einzigartiges Theaterfestival zum Leben zu erwecken. Der Erzählung dieser besonderen Geschichte wollen wir uns unbedingt im Rahmen des XX. GREIZER THEATERHERBSTES widmen.
Andererseits hat die Institution Theaterherbst an sich inzwischen längst historische Dimensionen angenommen: Nach 19 Jahren sind weit mehr als 100 professionelle Künstler eingeladen worden, die in Greiz mit mehreren tausend Menschen aus der Region in den sogenannten Werkstätten professionell künstlerisch gearbeitet haben. Kontinuierlich wurden in jedem Jahr mehrere internationale Gastproduktionen und Theatergruppen nach Greiz entführt. Das hat den Theaterherbst endgültig in die Region eingebrannt. Liebe Vereinsmitglieder, Mitwirkende, Werkstattleiter, Gastkünstler, Künstlerische Leiter und Förderer, ihr habt gemeinsam bewiesen, dass Geschichte praktisch gemacht wird. Dank
dafür euch allen!

Geschichte wird gemacht ist die These, mit der sich die Künstler 2011 auseinandersetzen. Wenn Geschichte tatsächlich von Menschenhand gemacht wird, stellt sich die Frage: Wer sind denn nun diejenigen, die sie machen? Wir sind die Gestalter unserer Gegenwart und mitverantwortlich für unser Handeln und auch das Unterlassen von Handlung. Geschichte und Geschichten wollen die Künstler des XX. Theaterherbstes schillernd in Greiz lebendig machen. Sie suchen nach Figuren der Vergangenheit, die durch ihre Taten zu Helden wurden, tauchen nach Biographien der Gegenwart, die das Greiz von heute gestalten und sie werfen einen Blick in die Zukunft. Was bleibt? Was kommt? Welche Bedeutung haben unsere gegenwärtigen Gestaltungsversuche, wenn wir längst Geschichte sind? Wie lange ist ein jeder von uns dafür haftbar?
Kommt zum XX. Greizer Theaterherbst. Erobert mit uns die neue Vogtlandhalle. Lasst uns ganz Thüringen zu unserem Theaterfest nach Greiz einladen. Schreiben wir gemeinsam ein weiteres Kapitel des Theaterherbstes in die mitteldeutsche Landschaft.



Nico Dietrich
Künstlerischer Leiter
des XX. Greizer Theaterherbstes


Freitag, 8. Juli 2011


 schöne aussichten 
 im herbst 2011 


Es ist wieder so weit, schöne Aussichten auf den Greizer Theaterherbst rufen uns erneut auf den Plan: Die Medienwerkstatt geht mit annähernd gleicher Besetzung in die zweite Runde. Vieles ist entstanden, vieles blieb liegen. Zum diesjährigen 20. Theaterherbst soll nun angeschlossen werden. Nach dem es im letzten Jahr – unter dem damaligen Herbstmotto: VORWÄRTS UND... – verstärkt um Form- bzw. Formatsuche ging, setzen wir nun die Feile an. Nicht etwa um uns die Ecken und Kanten rund zu machen, Nein! schärfen wollen wir sie! Und ganz in diesem Sinne begrüßen wir das diesjährige Motto, das nicht wie im letzten Jahr einem großen Theaterklassiker entspringt. Denn GESCHICHTE WIRD GEMACHT schmettert es auf allen Frequenzen in diesem geschichtsträchtigem Jahr des Theaterherbstes. Ein bekannter Slogan, der sich an dieser Stelle ganz klar auf die Punk-Formation Fehlfarben bezieht. Wir stimmen mit ein, starten die Vorbereitungen und schärfen die Linsen der Kameras.